EVSE-DIN/SmartWB mit Fehlerstromüberwachung?

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i3fahrer
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Registriert: Mi 22. Sep 2021, 13:49

EVSE-DIN/SmartWB mit Fehlerstromüberwachung?

Beitrag von i3fahrer »

Hallo!

Auf der Website des Herstellers gibt es die EVSE-DIN inzwischen auch mit einer Spule zur Fehlerstromüberwachung. Ist geplant, diese Version in absehbarer Zeit auch in der SmartWB einzusetzen? Damit könnte man bei einer Neuinstallation auf den teuren TYP-B RCD verzichten und die smartWB wäre auch wieder konkurrenzfähiger ggü. Heidelberg, go-e, Tinkerforge, etc. wenn die Kompatibilität mit openWB nicht ausschlaggebend ist.

i3fahrer

aiole
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Registriert: Di 12. Mai 2020, 10:54

Re: EVSE-DIN/SmartWB mit Fehlerstromüberwachung?

Beitrag von aiole »

+70Eur + Steuer ;)

Dafür, dass dann schon bei 6mA statt 30mA DC-Fehler bei den kritischen Chamäleonladern (Zoe, Twingo, Smart) abgeschalten wird, ist die Preisdifferenz zu einem echten FiB (s. shop => Bundle-Option) zu gering.
Hinzu kommen auch noch Befestigungsarbeiten innerhalb der smartWB und daraus folgend erschwerte Zugänglichkeit.

Der link sieht ziemlich alt aus (update: in 2021 kam scheinbar die Zertifizierung). Wir könnten es versuchsweise testen, aber große Hoffnung mache ich nicht. Der Fi-B hat sich sehr bewährt, arbeitet unabhängig und kann auch mit Testbutton sauber geprüft werden.

VG

i3fahrer
Beiträge: 23
Registriert: Mi 22. Sep 2021, 13:49

Re: EVSE-DIN/SmartWB mit Fehlerstromüberwachung?

Beitrag von i3fahrer »

Hi aiole!

Selbst wenn die SmartWB mit der Fehlerstromüberwachung 100€ mehr kosten würde wäre das immer noch eine Ersparnis von 140€ ggü. dem Chint NL210 in eurem Shop (bzw. 50€ im Bundle), vor allem aber entfällt auch der Installationsaufwand dafür, der - je nach örtlicher Gegebenheit - nochmal mindestens so viel kosten kann! Man könnte es ja auch optional anbieten (von mir aus sogar preisgleich zum FI-B-Bundle, entweder Spule oder externer FI-B - wenn mit der Spule die Installation des FI's entfällt ist immer noch gespart), aber ich glaube die Anzahl an Kunden die das nicht nehmen würde wäre überschauber - es haben sicher nicht viele bereits vorher schon einen B-Fi in der Verteilung installiert.

Da sehr viele andere Wallboxen mit so einem Sensor arbeiten (incl. den preisgünstigen Heidelberg oder go-e, aber auch die mit der SmartWB vergleichbaren (aber im Gesamtpaket mit Fehlerstromüberwachung eben auch günstigeren) Tinkerforge WARP2 oder CFos Powerbrain) scheint es auch mit den Chamälionladern hier keine größeren Probleme zu geben. Hier in der Nachbarschaft fahren mehrere Zoe's aus erster und zweiter Generation herum und laden (leider) problemlos an Heidelberg Home Eco oder go-e. (Ich kann es jedenfalls immer gut hören :roll: wenn die laden...)

Ehrlich gesagt - wäre mir nicht die - auch für zukünftige Versionen zugesagte - Kompatibilität mit openWB wichtig gewesen hätte ich genau aus diesem Grund - der "B"-FI und der dafür erforderliche Installationsaufwand - eine andere Wallbox gekauft. Selbst eine originale openWB Custom mit eingebautem "B"-FI wäre unterm Strich sogar günstiger, wenn man zur Ansteuerung der SmartWB mit "B"-FI auch noch eine offizielle "Standalone"-OpenWB einrechnen würde. (Wenn nur die Lieferzeiten dort nicht so lange wären...)

Inzwischen gibt es nicht mehr viele Wallboxen am Markt, die die Installation eines externen Typ B-FI's erfordern. Wer am Markt bestehen will sollte sich anpassen, der derzeitige Boom wird nicht ewig anhalten...

i3fahrer

aiole
Beiträge: 1167
Registriert: Di 12. Mai 2020, 10:54

Re: EVSE-DIN/SmartWB mit Fehlerstromüberwachung?

Beitrag von aiole »

Anfänglich stand der RCD ganz oben auf der Wunschliste. Nach diversen Tests mit Abweichungen >20% haben wir uns vorerst wieder auf externen Fi-B mit hoher Qualität verständigt (Es gibt günstigere.).

Ein anderer Faktor ist das RCD-Prüfszenario, den der eine oder andere Hersteller nicht ganz so genau nimmt.
Einen zusätzlichen Magnetbutton für den RCD-Test möchten wir vermeiden, weil das viele Änderungen nach sich ziehen würde. Es geht also nur, wenn die RCD-Funktion selbstkalibrierend und selbstprüfend arbeitet. Hier arbeitet die Zeit für uns. Es kann durchaus sein, dass wir RCD später erneut prüfen.

btw
Mit einem integrierten RCD braucht man definitiv noch einen extra Fi-A, der wie unser Fi-B auch 4TE einnimmt. Da die WB einen komplett eigenständigen Stromkreis benötigt, spart man nicht beim Installationsaufwand, da ein ggf. vorh. Fi-A meist für andere Installationen weiterbenutzt wird (Leuchten, Steckdosen usw.). Der (geringere) Fi-A-Preis wäre auch noch gegenzurechnen.
Jede weitere Verkausoption macht übrigens auch die Logistik teurer.

Da oWB wie wir die Qualität vor den Preis stellt und mit separatem Fi-B arbeitet, sind wird da aktuell nicht schlecht aufgestellt. Insbesondere entledigt man sich der Zo-e-Problematik, die in Deinem Umkreis ev. kein Problem darstellt, aber trotzdem gegeben ist. Selbst wenn nur 20 Anfragen/a kämen, wären das 20 zuviel. Wir wollen Dinge effizient lösen ;).

Auch sind wir nicht mit der Billigschiene unterwegs, sondern auf nachhaltig (modular und hochwertig), was einen höheren Preis nach sich zieht. Einen Fi-B hat man schnell gewechselt - einen integrierten RCD nicht. Viele Leute schätzen mittlerweile diese Sichtweise und unterstützen es mit dem Kauf.

Du siehst, es gibt viel zu beachten in diesem Kosmos. Deshalb forcieren wir die Zusammenarbeit mit oWB, um gemeinsam langlebige WB mit hohem Mehrwert zu bieten. Im Gespräch ist aktuell ein oWB-standalone+smartWB-Bundle, aber dazu muss erst wieder neue Hardware eintreffen.

Andere WB mögen günstiger sein, aber was nützt das, wenn sie nur rudimentäre Energiemanager haben? Go-e hat nicht einmal einen eigenen :roll: .
Meist bemerken das die Leute erst nach dem WB-Kauf. Es steht leider selten in der bunten Werbung.

VG

ps
Eine "Spar-custom-oWB" hat sicher kein Display und RFID. Da muss man beim Vergleich etwas aufpassen.

Jarry
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Registriert: Mo 14. Dez 2020, 14:00

Re: EVSE-DIN/SmartWB mit Fehlerstromüberwachung?

Beitrag von Jarry »

Den Zoe Kram mal ausgeblendet, bedeutet 70€ +Steuer im EK eben NICHT 100€ Brutto mehr für den Endkunden... Da sollte man eher mit 150 oder mehr rechnen. Immerhin muss das ganze erstmal angepasst und auch Sicher implementiert werden.
Keine Ahnung wieviel Aufwand das ist, aber sicherlich mehr als man zwischen 12 und Mittag macht...
Dazu kommt, ein Typ A RCD wird immernoch benötigt. Eine Wallbox darf nicht mehr an einen für andere Sachen verwendeten RCD gehangen werden, auch wenn das einige Elektriker doch noch machen, ist es nunmal nicht normgerecht.
Weiterhin kann der Typ B RCD von so ziemlich jedem Elektriker geprüft werden wenn sein Meßequipment nicht völlig Vorsintflutlich ist, das RCM Modul in der Wallbox benötigt dann schon speziellere Tester die erstmal en EV und Ladevorgang simulieren können...

Es hat einen Grund (Ok mehrere :) ) warum ich keine Wallboxen mit eingebautem RCM Modul "meinen Kunden" empfehle. und immer einen richtigen Typ B vorsehe.

aiole
Beiträge: 1167
Registriert: Di 12. Mai 2020, 10:54

Re: EVSE-DIN/SmartWB mit Fehlerstromüberwachung?

Beitrag von aiole »

Ja, da hast Du Recht Jarry. Entwicklungszeit wird immer benötigt (und häufig unterschätzt ;) )

Spontan fällt mir für einen RCD ein:
* andere Verkabelung
* Befestigung RCD in der WB
* Einbindung RCD in SW (Fehleranzeige, Rücksetzen)
* usw.
Alles nicht ganz trivial, wenn's professionell werden soll.

VG

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